Der Urania-Tempel in den Rudolfinischen Tafeln (1627)
1601 wird Johannes Kepler in Prag als Hofmathematiker zum Nachfolger von Tycho Brahe ernannt. Damit geht auch der kaiserliche Auftrag an ihn über, die Rudolfinischen Tafeln zügig fertigzustellen. Keplers Vollendung des Zahlenwerks wird allerdings 26 Jahre in Anspruch nehmen. Diesem, seinem letzten zu Lebzeiten gedruckten, Werk stellt Kepler ein komplexes Kunstwerk voran: den allegorischen Urania-Tempel und ein Lehrgedicht (Idyllion), in dem die Muse den Aufbau des Tempels erklärt. Bild und Text bringen wichtige Etappen der astronomischen Wissenschaftsgeschichte zur Anschauung: die Gelehrten im Dialog, ihre Instrumente, die Bücher. Aber nicht nur das. Versteckt erzählt Kepler auch die Erfolgsgeschichte seiner Neuen Astronomie, seiner Methode und die der ‚modernen‘ Himmelsphysik.
Erstmals wird in diesem Vortrag Kepler nicht nur als bahnbrechender Astronom, sondern ausführlich als herausragender Künstler gewürdigt.
Freitag, 19. Juli 2024, Klösterle Weil der Stadt. Beginn 19 Uhr, Eintritt frei.
Referentin: Frau PD Dr. Laetita RIMPAU (Berlin)
Veranstalter: Stadtarchiv Weil der Stadt